Im August des Jahres 1859 besuchte Theodor Fontane gemeinsam mit seinen Freunden Karl Borman, Wilhelm Lübke und Otto Roquette den Spreewald und begann damit seine berühmten
- Wanderungen durch die Mark Brandenburg -*
Einen knappen Monat später erschien in der Berliner - Peussischen Zeitung- der Artikel
- Die Wenden. Wendischer Gottesdienst und wendische Kostüme -
in dem Fontane einen Kirchgang in Luebbenau schildert .
.. ein Anblick der allein schon eine Reise in den Spreewald lohnen würde ..
ist der wenn in aller Sonntagsfrühe die Kirchgänger und Kirchgängerrinnen des Spreewaldes
auf fünfzig und hundert Booten die verschiedenen Spreearme herunterkommen und in vollen
Sonntagsschmucke vor- und nebeneinander herfahrend endlich am Parkufer anlegen
und unter den Laubengängen des Lynarschen Schlosses hin
still und bedächtig der Stadt und Kirche zuschreiten .. T. Fontane , In den Spreewald , 1859
Noch heute finden in einigen Kirchen z.B. Neuzauche und Vetschau wendische Gottesdienste statt -
die wendische Tracht erfreut sich auch bei Jugend großer Beliebtheit wird über Generationen vererbt oder in
Trachtenschneidereien in Burg oder Dissen gefertigt.
Nach dem Gottensdienst brachen Fontane und seine Freunde gemeinsam mit dem Kantor C. aus Luebbenau
zu einer Kahnfahrt durch den Spreewald auf .
Bald nach dem sie die " Gondel " bestiegen hatten duchquerten sie bald das Dörfchen Lehde -
.. ein bäuerliches Venedig .. Fontane, 1859
Lehde - das Lagunendorf im Taschenformat
man kann nichts lieblicheres sehen als dieses Inseldorf .. Fontane, 1859
das trifft wohl immer noch auf Lehde zu - hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein und besonders in den Abendstunden auf einer -MONDSCHEIN KAHNFAHRT-
wenn auf den Fließen - die die Dorfstrassen bilden - Ruhe einkehrt fühlt man sich hier in Fontanes Zeit zurückversetzt .
... Dicht an der Spreestrasse steht das Wohnhaus, ziemlich nah daran die Stallgebäude
klafterweis aufgeschichtetes Erlenholz umzirkelt mehr oder weniger den Kreis des Inselchens
Obstbäume und Komposthaufen, Blumenbeete und Fischkasten teilen das Terrain
und geben eine Fülle
der reizendsten Bilder -jedes wie fertig um gemalt zu werden...Fontane , 1859
Von Lehde aus ging die Fahrt etwa 10 Km Stromaufwärts durch den Hochwald zum Gasthaus Eiche
unweit vom heutigen - Waldhotel Eiche* - gelegen sieht man noch heute die Ruine des ehemaligen Forsthauses Eiche unter einer kapitalen Eiche mit einem Stammumfang von 5,30 m .
Bei der Wirtsfamilie Schenker gab es - wie sollte es anders sein - Hecht in Spreewaldsoße*
...Das wäre kein Spreewaldsmahl, wenn kein Hecht auf dem Tisch stände, und der Hecht kein Hecht,
wenn ihn nicht die berühmte Spreewaldsauce begleitete, die mir wichtig genug erscheint,
um hier das Rezept in seinen äußersten Umrissen folgen zu lassen.
Das Geheimnis dieser Sauce ruht in der kurzen Formel : wenig Butter, aber viel Sahne... Fontane, 1859
Die Spreewald Region - insbesondere Burg- ist ein kleines Eldorado für Feinschmecker
Sie finden hier einige erstklassig geführte Restaurants wie die SPEISENKAMMER* von Marco Giedow
den Koigarten Burg*
Das Kaupen Nr. 6* auf einer Insel in Lehde traditionelle Spreewald- Gerichte mit regionalen Produkten
Restaurant SUEZ* ebenfalls in Lehde
Zur Alten Kirche* im Schloss Beuchow und die Bleiche - Resort & SPA* in Burg
Für Ihre eigene Küche hat der Spreewaldkoch Peter Franke im Kräuterladen* im- HOTEL ZUM STERN- in Werben Rezeptideen und das passende Kraut vorrätig.
Von der Eichenschänke aus ging es dann in Richtung Burg zur alten Wendenburg ( dem heutigen Bismarckturm)
Bootsführer Birkig und Cantor Clingestein konnten sich jedoch über den richtigen Kurs nicht einig werden
und so kam es das sich Birkig - nachdem der Kahn mehrfach im Schlick hängengeblieben war -
in Burg Kauper bei Käthner Post ( dem Grundstück in der heutigen Waldschlösschenstr. 35 ) nach dem Weg erkundigte .
Der gute Mann muss Ihnen wohl ihre Verzweifelung angesehen haben und bot an einen Kaffee zu kochen und
so machte es sich die Gesellschaft unter Kirschbäumen bequem :
... und was an Tisch und Bänken im Hause war, stand bald draußen
und auf dem Tische klapperten alsbald die Tassen ...
-Gasthaus Zum grünen Wald - ist heute das Landflair Ladencafe*
an der Ringchaussee in Burg gelegen lädt es zum Kaffee mit leckerem Hausgebackenem Kuchen
Die Streusiedlung Burg Kauper - Die schönsten Inseln im
Spreewald
besonders beliebt bei Paddlern und Radfahren ist das Gebiet Rund um die Waldschlößchenstrasse
Spreewaldhöfe - Wiesen mit Weidebetrieb - Fließe mit Schleusen und Kahngaragen reihen sich aneinander
Zahlreiche Ausflugslokale wie der ALTE KUHSTALL* oder Zur Alten Aalreuse direkt am Fliess gelegen
laden zur Einkehr
...Die Sonne neigte sich- und mahnte zum Aufbruch ... Fontane,1859
auf dem Rückweg über Leipe ..ein zweites Dorf Venedig ... begegneten Sie einer zweiten
Kahngesellschaft - Kunstmalern aus Berlin- die ebenfalls dem wachsenden Ruf des Spreewaldes gefolgt waren
... mit ihnen fuhren wir Heim - Boot an Boot
Wort und Lachen klang herüber und hinüber
ein kalter Grog
aus Rum und Spreewasser gebraut hielt die Abendkühle von uns fern ...Fontane,1859
Der Spreewald hat sich vieles aus Fontanes Zeiten bewahrt
Gerade abseits der großen Touristenströme - wie hier in Burg Kauper - werden noch immer Körbe geflochten
Gemüse angebaut , Obstler Gebrannt (Burger Hofbrennerei)* und Trachten bestickt*
... und treffen sich zwei Kähne in einer Schleuse
dann wird ein heiteres Gespräch kaum ausbleiben
und ein Schleusen-Gedicht gibt es noch
*nicht ganz gratis* dazu ..